Hitler-Jugend- und BDM-Führer*innen

Führer der Hitler-Jugend in Hannover (von links nach rechts):
Standortführer Bannführer Rokahr, Gebietsführer Blomquist, Stabsleiter des Gebietes Niedersachsen der Hitler-Jugend, Oberbannführer Nickel, der Führer der Deutschen Jugend (10 - 14-jährige Jungen) im Standort Hannover, Jungbannführer Eggert.
Neue Tageszeitung 3.4.39, Aufnahme: W. Hauschild, Nieders. Landesmuseum Hannover. Hann. 180 Hannover e1 Nr. 4501


Lesezeit: 60 Sekunden

Hitler-Jugend-Führer

Die Hitler-Jugend des Gaus Süd-Hannover-Braunschweig befehligte als HJ-Gauführer von 1930 bis 1933 Hartmann Lauterbacher. (->Täter) Die Zahl der HJ-Mitglieder im Gau wuchs zwischen März 1930 und Jahresende 1931 von 98 auf 2500, 1932 auf 4000. Annika Singelmann: Die Akademie für Jugendführung und die Stadt Braunschweig. Braunschweig 2008, S. 21
Von 10/1934 bis 1943 übernahm Willi Blomquist – er sollte später einer der dienstältesten Gebietsführer werden - die Hitler-Jugend des Gebietes Niedersachsen (8). Michael Buddrus: Totale Erziehung für den totalen Krieg. Band 1. K. G. Saur, München 2003, Seite 1123           Ein Gebiet umfasste ca. 150.000 Jungen. Reichsjugendführung, Organisationsamt (Hrsg.): Gliederung und Aufbau der Hitler-Jugend. Nr. 15. Berlin August 1935

Willi Blomquist,
Mitglied in der HJ seit 1930. Von 10/1934 - 1943 Führer des HJ-Gebietes Niedersachsen in Hannover - einer der ältesten
Gebietsführer. Ab 11/1942 Aufbau der HJ-Befehlsstelle Niederlande in Den Haag
https://ferline.nl/wp/2017/11/24/assen-25-november-1944-de-moord-op-hoffman-2/

Während seiner zeitweiligen Kriegseinsätze 1940 und 1941 wurde Blomquist kommissarisch vertreten durch Oberbannführer Siegfried Nickel. Nickel war ab 1.1.1937 Jungvolkführer der HJ in Niedersachsen, danach Standortführer Hannover, ab 31.1.1939 Stabsleiter des Gebietes Niedersachsen. Niedersächsische Tageszeitung Nr. 26 vom 31. Januar 1939, S. 14, https://ns-reichsministerien.de/2019/10/08/siegfried-nickel/, aufgerufen zuletzt am 30.9.2020

Jungvolkführer Siegfried Nickel trat 1932 in die Hitler-Jugend ein. 1934 befördert zum Jungvolkführer der drei Jungbanne in Hannover. Vom 1. Januar 1937 bis 1940 im Rang eines HJ-Oberbannführer Jungvolkführer der HJ und Stabsleiter der HJ-Gebietsführung  Niedersachsen.
BArch Berlin-Lichterfelde, NS5-VI/17683

Der kommissarische Gebietsführer Oberstammführer Voß löste Nickel 6/1940 ab. Hannoverscher Anzeiger. 4. Juni 1940. Nieders. Landesmuseum Hannover. Hann. 180 Hannover e1 Nr. 4501 Ab 29.10. 1940 kehrte Blomquist wieder zurück als HJ-Führer des Gebietes Niedersachsen (8). Hannoverscher Kurier vom 29. Oktober 1940. Nieders. Landesmuseum Hannover. Hann. 180 Hannover e1 Nr. 4501 Blomquist wurde ersetzt durch Bannführer Paul Conrad als kommissarischer Gebietsführer ab 30.4. 1941.   Sollinger Nachrichten, 1. Juni 1941. Nieders. Landesmuseum Hannover. Hann. 180 Hannover e1 Nr. 4501

Ihm folgte kommissarisch Oberbannführer Hans Sierk. Hannoverscher Anzeiger vom 11. Januar 1943. Niedersächsisches Landesmuseum Hannover. Hann. 180 Hannover e1 Nr. 4501

Kommissarischer Gebietsführer Paul Conrad

1941

NTZ 30.Mai 1941, Aufnahme: W.Hauschild
Nieders. Landesmuseum Hann. Hann. 180 Hannover e1 Nr. 4501

Ab 1. April 1939 übernahm der bisherige Jungvolkführer in Hildesheim Jungbannführer Eggert die Führung des hannoverschen Jungvolkes von Jungbannführer Rokahr. Rokahr wurde Standortführer der HJ in Hannover. Niedersächsische Tageszeitung. 3. April 1939 Nieders. Landesmuseum Hannover, V.V. P17, Nr. 2647

Er leitete die Zusammenführung der drei hannoverschen Jungbanne zum hannoverschen Jungbann Nr. 74: (Jungbann 1/74 - bestehend aus den Stammen I - IV/74 - umfasste den Norden, Westen und Osten Hannovers. Jungbann 1/273 - bestehend aus den Stammen I - III/1/273 - deckten den Südwesten Hannovers ab, Jungbann 2/273 - bestehend aus den Stammen I - V/2/273 - umriss die Mitte und den Südosten Hannovers).Elternbrief der Jungvolkführung Hannover. Verfasser: Gebietsführer Willi Blomquist, Weihnachten 1936. Stadtarchiv Hannover, 3.NL.161, 1392

Führerinnen Bund Deutscher Mädel

Obergauführerin des BDM (Bund Deutscher Mädel) mit Sitz in Hannover war von 1933 bis 1938 Elisabeth Brämswig. Hannoverscher Kurier. 4. Mai 1937, Stadtarchiv Hannover, Presseamt 297

Ein Obergau umfasste ca. 150 000 Mädel. Reichsjugendführung: Gliederung und Aufbau der Hitler-Jugend. Nr. 15. Organisationsamt Berlin, August 1935
Ab 5/1938 führte die HJ-Landesbeauftragte des Reichsführers, Gauführerin Ria Penke, Michael Buddrus: Totale Erziehung für den totalen Krieg. Band 1. K. G. Saur, München 2003, Seite 1196 den Obergau des Bundes Deutscher Mädel im Obergau Niedersachsen kommissarisch, ab 4/1939 regulär als Obergauführerin bis 6/1942 in der Arnswaldstr. 7-8. Klaus Mlynek, Waldemar Röhrbein: Die Geschichte der Stadt Hannover. Band 2. Schlütersche, Hannover 1994, Seite 533. Ihr folgte ab 6/42 Mädelringführerin Ingeborg Eggeling. Michael Buddrus: Totale Erziehung für den totalen Krieg. Band 1. K. G. Saur, München 2003, Seite 1137            Nachfolgerin Eggelings wurde 7/43 Hauptmädel-führerin Irmgard Schoenfeld.                                    Michael Buddrus: Totale Erziehung für den totalen Krieg. Band 1. K. G. Saur, München 2003, Seite 1209

Elisabeth Brämswig, geboren 15.4.1904, Gewerbe-Oberlehrerin, ab Mai 1933 NSDAP-Mitglied, ab August 1933 bei der Reichs-Jugendführung Gauführerin im BDM für Jugendarbeit und seit Januar 1934 bis April 1938 auch BDM-Obergauführerin in Hannover. Der Obergau Niedersachsen galt danach als der "organisatorisch und leistungsmässig am besten dastehende Gau des BDM in Deutschland". Dafür wurde Brämswig das HJ-Abzeichen in Gold verliehen. Von Mai 1942 bis April 1943 wurde sie von der Wehrmacht für den BDM in  Riga und ab 1944 in der Westfront eingesetzt.

Im Entnazifizierungsverfahren in Hannover vom 21.10. 1949 stufte man sie in die Kategorie IV - Mitläuferin (!!!) - mit Aberkennung des passiven Wahlrechts ein. Ihr Antrag, als Studiendirektorin wieder in den Schuldienst der Stadt Hannover eingestellt zu werden, wurde am 12.12.1949 abgelehnt. Hauptstaatsarchiv Hannover Hann180 Hann E5 Nr. 78. Stadtarchiv, StadtA H 1.HR.05.2 Nr. 1750