6. April 1945: Massenmord an 154 Häftlingen aus Ahlem auf dem Seelhorster Friedhof. Pjotr Palnikow konnte dem Erschießungstod entkommen. Die Fotos zeigen ihn bei der Exhumierung der Opfer am 2. Mai 1945. Yad Vashem Archive, Jerusalem, The Holocaust Martyrs‘ and Heroes‘ Remembrance Authority, Jerusalem, Pjotr Palników, 154A09 Yad Vashem
Überführung der Opfer von Massenerschießungen auf dem Seelhorster Friedhof zum Friedhof am Maschsee
Imperial War Museum, London, BU 8679
Lesezeit: 30 Sekunden
Stele am Erschießungsplatz Friedhof Seelhorst
„Am 6. April 1945, vier Tage vor der Befreiung Hannovers und kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges, wurden 153 Männer und eine Frau von einem Erschießungskommando der Geheimen Staatspolizei
hingerichtet. Die Menschen stammten aus der damaligen Sowjet-Union, jeweils 3 aus Italien und Polen und 4 aus "Balkanstaaten". Am Morgen des 6. April 1945 wurden sie durch Hannover
getrieben und mussten an dieser Stelle ihr eigenes Massengrab schaufeln. Die Opfer stammten aus dem aufgelösten Arbeitserziehungslager Lahde (Petershagen/Weser) und dem ebenfalls aufgelösten
Polizeiersatzgefängnis in Ahlem. Auf Veranlassung der Alliierten wurden die Leichen am 2. Mai 1945 exhumiert und am Maschsee-Nordufer beigesetzt.
Während der Exhumierung wurden weitere Massengräber entdeckt. In ihnen waren 286 Leichen von ausländischen Zwangsarbeitern sowie Häftlingen aus Konzentrationslagern verscharrt. Die Toten wurden
am 2. und 3. Mai 1945 ausgebettet und am Maschsee-Nordufer sowie dem Stadtfriedhof Seelhorst beigesetzt.
Foto: Privat, Karte: openstreetmap
Lesezeit: 30 Sekunden
Friedhof und Denkmal ermordeter Zwangsarbeiter am Maschsee, Arthur- Menge-Ufer
Text der Informationstafel links am Eingang:
„Hier ruhen 154 sowjetische Soldaten, die am 8. April 1945, zwei Tage vor dem Einmarsch der amerikanischen Truppen in Hannover, auf dem Seelhorster Friedhof durch Angehörige der Geheimen
Staatspolizei ermordet und in einem Massengrab verscharrt worden sind. Außerdem wurden hier 232 weitere Opfer des Nationalsozialismus beigesetzt, die sich in anderen Massengräbern auf dem
Seelhorster Friedhof befanden. Bei ihnen handelt es sich um Häftlinge aus Konzentrationslagern in Hannover und um verschleppte Zwangsarbeiter aus Belgien, Frankreich, Griechenland, Italien,
Jugoslawien, Niederlande, Polen und der Sowjetunion.“
(Nach neuerer Forschung handelt es sich nicht um den 8., sondern um den 6. April 1945.)
Für den 2. Mai 1945 forderten die englischen und amerikanischen Besatzungsmächte die Hannoveraner auf, an der Exhumierung und beim Transport der Leichen durch die Stadt und beim Begräbnis
teilzunehmen. Durchführen mussten die Aktionen stadtbekannte Angehörige der NSDAP.
Foto: Privat, Karte: openstreetmap
Weiter zu--> Prominente Opfer
--> Täter